Lebensmittelmotten bekämpfen

Erinnern Sie sich noch an früher? Vielleicht daran, dass ihre Eltern oder Großeltern immer Mottenkugeln im Kleiderschrank hatten?

Viele Menschen denken noch heute ausschließlich an Kleidermotten, wenn sie von Motten sprechen. Dabei gibt es in Deutschland und den angrenzenden Ländern mehr als 80 Mottenarten. In diesem Artikel wollen wir erklären, wie man Lebensmittelmotten in der Küche bekämpfen kann.

Schädlinge in der Küche

Lebensmittelmotten in der Küche sind Vorratsschädlinge. Sie fressen menschliche Vorräte und verschmutzen diese dabei durch Eier, Gespinste und Kot. Was umgangssprachlich Lebensmittelmotte genannt wird, sind eigentlich verschiedene Mottenarten. Die bekanntesten und in Deutschland verbreiteten Lebensmittelmotten sind die Dörrobstmotte, die Mehlmotte und der Mehlzünsler.

Lebensmittelmotten ernähren sich nicht nur von Dörrobst und Mehl, wie man dem Namen nach meinen könnte. Sie ernähren sich auch von Getreideprodukten (egal ob verarbeitet oder unverarbeitet), Teigwaren, Gebäck, aber auch Tee, Gewürze, Kakao, Tierfutter und vielem mehr. Dabei muss man wissen, dass nicht die Motte der Schädling ist. Denn diese frisst, wenn sie erwachsen ist nicht mehr. Tatsächlich ist die Larve der eigentliche Schädling. Und dieser ist sehr aggressiv. Selbst Lebensmittel in zugeschweißten Folien oder in Gläsern mit Schraubverschluss sind kein Hindernis.

Natürliche Mottenbekämpfung

Die natürliche Mottenbekämpfung, häufig auch biologische Mottenbekämpfung genannt, wird mithilfe von Schlupfwespen durchgeführt. Dazu muss man wissen, dass die Schlupfwespe der natürliche Feind der Lebensmittelmotte ist und ihre Eier mithilfe eines langen Legestachels in die Eier der Motte platziert. Das Motten-Ei ist zerstört und aus diesem Ei schlüpfen neue Schlupfwespen.

Während eine erwachsene Lebensmittelmotte nur zehn Tage bis zwei Wochen lebt, dauert die Entwicklung vom frisch gelegten Ei bis hin zum Schlüpfen der Larve je nach Temperatur zwischen vier Wochen (bei ca. 30 °C) und mehr als 70 Tagen (bei 20 °C). Um den Lebenszyklus der Lebensmittelmotten also vollständig zu unterbrechen, benötigt man entsprechend 9-12 Wochen.

So gehen Sie für eine effektive Bekämpfung vor:

Untersuchen Sie alle Vorräte auf Lebensmittelmotten, Larven, Eier, Gespinste und Verunreinigungen. Alle befallenen Lebensmittel werfen Sie (außer Haus in die Mülltonne) direkt weg. Alle nicht befallenen Lebensmittel müssen sie umfüllen. Nutzen Sie ausschließlich luftdichte Gefäße aus Glas, Keramik, Edelstahl. Selbst durch Schraubverschlüsse können die kleinen Mottenlarven hindurch. Dünne Plastikgefäße sind ebenfalls nicht geeignet. Hier kann die Larve sich durchfressen.

  1. Reinigen Sie die Küche gründlich. Saugen Sie alle Schränke und Schubladen aus und vergessen Sie auch die Ritzen und Spalten nicht. Schubladen nehmen Sie am besten komplett heraus, damit sie auch hinter diesen sauber machen können.
  2. Waschen Sie nun alle Schränke gründlich mit Essigwasser aus. Trocknen Sie die Schränke gründlich.
  3. Nehmen Sie einen Haartrockner, stellen ihn auf höchste Stufe und pusten Sie in die Ritzen ihres Schrankes. Das trocknet viele Motteneier und Larven aus. Hinweis: Achten Sie darauf die Schränke (Beschichtung) nicht zu beschädigen.

Als letztes müssen Sie die Schlupfwespen mindestens dreimal im Abstand von drei Wochen (besser vier Mal) auslegen. Die Schlupfwespen suchen sich die übrig gebliebenen Motteneier und zerstören diese, wie oben beschrieben. Wie genau die Behandlung mit Schlupfwespen funktioniert und wo sie diese erwerben können, erfahren Sie auf der Internetseite Tierabwehr.net.

Nach der Schlupfwespen Behandlung aufpassen

Nach Abschluss der Schlupfwespen Behandlung sollten Sie dann noch einige Wochen eine Pheromonfalle auslegen. Die Pheromonfalle hat einen Sexualwirkstoff, der männliche Motten anlockt. Die Motten kleben dann auf der Falle feste und können die Weibchen nicht befruchten.

Wichtig: legen Sie die Falle nicht in die Nähe eines Fensters, sonst locken Sie weitere Motten von draußen an. Wenn sie nun feststellen, dass sich auf der Pheromonfalle auch nach einigen Wochen keine Motten befinden, so haben sie die Lebensmittelmotten besiegt. Ansonsten müssen Sie erneut Schlupfwespen ausbringen.

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